Warum du als Freiberufler unbedingt deine Arbeitszeit tracken solltest (und wie du es ohne Stress hinbekommst)

Ich geb’s zu: Früher hab ich gedacht, Zeittracking ist nur was für Agenturen oder große Firmen mit Stempelkarten. Ich bin doch frei! Ich will doch nicht die ganze Zeit auf die Uhr schauen!
Tja – bis ich irgendwann gemerkt hab: Ich hab keine Ahnung, wo meine ganze Woche eigentlich hin ist. Projekte dauerten gefühlt „so lange wie eben nötig“. Und am Ende hatte ich zwar Aufträge – aber oft das Gefühl, viel zu wenig Zeit für zu wenig Geld investiert zu haben.

Heute weiß ich: Zeittracking ist kein Kontroll-Tool. Es ist ein Schutz-Tool. Schutz vor Selbstausbeutung. Schutz vor falscher Preisgestaltung. Und ehrlich gesagt: Schutz vor mir selbst.


Der größte Aha-Moment: Gefühl vs. Realität

Ich war echt schockiert, als ich das erste Mal konsequent getrackt hab, wie lange ich für bestimmte Aufgaben wirklich brauche.

Da waren plötzlich:
→ 3 Stunden Recherche, wo ich vorher dachte, es waren „so 45 Minuten“.
→ 90 Minuten Angebots-Erstellung, die ich nie in die Kalkulation einbezogen hatte.
→ Ein Kunde, der durch Feedback-Schleifen mal eben 5 zusätzliche Stunden erzeugt hat.

Kurz gesagt: Mein Gefühl lag regelmäßig daneben.

Und das passiert uns allen. Weil wir im Flow sind. Oder nebenbei noch was anderes machen. Oder weil „mal kurz“ dann eben doch lange dauert.


Was du durchs Zeittracking alles lernst

Du lernst, realistisch zu kalkulieren.
Du lernst, deine Preise besser zu argumentieren.
Du siehst, welche Aufgaben dir Zeit klauen – aber kein Geld bringen.
Und du erkennst, wo du wirklich effizient bist (und wo nicht).

Das verändert alles.

Ich habe z. B. gemerkt, dass ich für Newsletter-Texte oft genauso lange brauche wie für Website-Texte – obwohl ich sie viel günstiger angeboten habe. Ergebnis: Angebot angepasst. Ohne schlechtes Gewissen.


Welches Tool ich nutze (und warum’s super easy geht)

Ich persönlich nutze Toggl Track – weil’s simpel, kostenlos und angenehm in der Bedienung ist. Du kannst Projekte anlegen, Kunden zuordnen und einfach auf Start und Stop klicken.

Andere nutzen Clockify, Timular, mite oder einfach Excel. Es ist völlig egal, womit du trackst – Hauptsache, du machst es.

Ich tracke heute nicht mehr jede Sekunde. Aber bei neuen Projekten oder neuen Angebotsformaten tracke ich IMMER am Anfang mit. Einfach, um ein Gefühl dafür zu bekommen.


Aber ist das nicht nervig?

Ganz ehrlich? Nur in den ersten Tagen. Danach wird es zur Routine. Und irgendwann fühlt es sich eher befreiend an, weil du endlich echte Zahlen hast – und nicht mehr raten musst.
Außerdem: Du musst es ja nicht für immer machen. Aber ein paar Wochen konsequent tracken bringt dir mehr Erkenntnis als ein Jahr raten.


Mein Fazit: Zeittracking ist Selbstschutz – kein Stressmacher

Wenn du wissen willst, ob dein Business tragfähig ist, ob deine Preise passen und wo deine wertvolle Zeit wirklich hinfließt – dann probier es aus.
Ich verspreche dir: Es wird dir helfen. Nicht um dich zu stressen – sondern um dir Klarheit zu geben.

Und genau das brauchst du als Freiberufler mehr als alles andere.

Bis bald – mit mehr Überblick, besseren Preisen und dem guten Gefühl, die eigene Zeit im Griff zu haben
Dein Alex