Ich geb’s zu: Mein erster Kredit als Freiberufler war… sagen wir mal… nicht optimal. Ich war euphorisch, naiv, unter Zeitdruck – und hab Fehler gemacht, die mir im Nachhinein teuer kamen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Aber genau deshalb schreib ich diesen Beitrag. Damit du es besser machst. Damit du nicht dieselben Stolperfallen mitnimmst wie ich. Und damit dein erster Kredit dich wirklich nach vorn bringt – statt dich monatelang zu stressen.
Fehler Nr. 1: Ich hab einfach zu viel aufgenommen
Als mein Kredit genehmigt wurde, hatte ich diese Mischung aus Erleichterung und Größenwahn: „Geil, 20.000 Euro! Jetzt kann ich endlich alles auf einmal machen!“
Ich hätte locker auch mit 8.000 starten können – aber ich hab’s übertrieben. Neues Equipment, Marketing, Rücklagen… alles auf Pump.
Lektion:
➡️ Nimm nur so viel Kredit auf, wie du wirklich brauchst. Nicht was nice to have wäre – sondern was jetzt nötig ist.
Fehler Nr. 2: Ich hab die Zinsen unterschätzt
8,99 % klang in der Werbung erstmal okay. „Ist ja nicht zweistellig!“ hab ich mir gedacht. Aber bei 20.000 Euro über 5 Jahre waren das plötzlich mehr als 4.500 Euro extra.
Lektion:
➡️ Rechne immer die Gesamtkosten durch, nicht nur den Zinssatz. Und vergleich Angebote. Manchmal sind’s 2 % Unterschied – aber das macht mehrere Tausend Euro aus.
Fehler Nr. 3: Ich hab die monatliche Rate zu hoch angesetzt
Ich wollte den Kredit möglichst schnell zurückzahlen – „dann bin ich ihn schneller los!“. Blöd nur, dass ich im dritten Monat ein Auftrag geplatzt ist. Und ich mit Ach und Krach die Rate stemmen konnte.
Lektion:
➡️ Plane realistisch, nicht optimistisch. Lieber etwas mehr Luft lassen und im Zweifel früher tilgen – als dich jeden Monat zu quälen.
Fehler Nr. 4: Ich hab zu wenig auf die Flexibilität geachtet
Sondertilgung? Laufzeitänderung? Ratenpause? Damals war mir das egal. Heute weiß ich: Wenn du als Freiberufler arbeitest, brauchst du einen flexiblen Kreditvertrag. Keine starre Nummer.
Lektion:
➡️ Achte auf die kleinen Details im Vertrag. Und frag explizit nach: „Kann ich flexibel anpassen, wenn nötig?“
Fehler Nr. 5: Ich hab mir eine Restschuldversicherung andrehen lassen
Klang erstmal sinnvoll: „Falls du mal krank wirst oder was passiert…“ – aber am Ende hat mich die Versicherung über 1.000 Euro gekostet. Für nix. Ich hab sie später storniert, aber das war ein Krampf.
Lektion:
➡️ Lass dir keine Versicherung aufdrücken, die du nicht brauchst. Lies das Kleingedruckte. Und wenn du willst: Hol dir lieber selbstständig eine gute BU (Berufsunfähigkeitsversicherung).
Fehler Nr. 6: Ich hab mich auf den erstbesten Anbieter gestürzt
Ich war nervös. Ich wollte das Geld schnell. Ich hab den erstbesten genommen, der zugesagt hat. Später hab ich gesehen: Bei einem anderen Anbieter hätt ich 3.000 Euro weniger gezahlt – bei gleicher Laufzeit.
Lektion:
➡️ Mach einen echten Vergleich. Keine Schnellschüsse. Nutze Plattformen wie Smava, Finanzcheck, aber auch auxmoney – und lass dir mehrere Angebote geben.
Fehler Nr. 7: Ich hab nicht mit meiner Steuerberaterin gesprochen
Das war der dümmste Fehler. Ich hab nicht gecheckt, dass ich den Kredit steuerlich hätte besser aufteilen können – z. B. Investition vs. Betriebsausgaben. Sie hätte mir gesagt, wie ich’s clever machen kann. Aber ich hab’s einfach gemacht.
Lektion:
➡️ Hol dir Rat, bevor du unterschreibst. Wenn du keinen Steuerberater hast: Wenigstens einen erfahrenen Kollegen/Kollegin fragen.
Mein Fazit: Heute würde ich’s anders machen – und du solltest das auch
Mein erster Kredit hat mir zwar geholfen, aber er war unnötig teuer, zu groß und zu unflexibel.
Heute weiß ich:
- Kleiner starten ist oft klüger
- Zinsen genau checken
- Verträge mit Luft und Spielraum wählen
Wenn du das beachtest, kannst du dir mit einem Kredit als Freiberufler echt viel ermöglichen – ohne dir selbst ein Bein zu stellen.
Hast du selbst Fehler gemacht beim Kredit? Oder bist du gerade dabei, deinen ersten aufzunehmen? Schreib mir – vielleicht kann ich was draus machen. Ehrlich gesagt: Aus den größten Patzern entstehen oft die besten Beiträge 😄